"Ich nenne mein Auto Tristan. Ich weiß, dass es total blöd ist, toten Gegenständen Namen zu geben, aber er hat so viel Charakter und Eigenheiten, dass er sicher noch unzuverlässiger wäre, wenn ich ihm keinen Namen gegeben hätte. Ich bete dieses Mal zu Allah, dass Tristan mich nicht im Stich lässt (Gott war beim letzten Mal nicht besonders gnädig) und anspringt. Ich halte die Luft an, als ich den Motor anlasse, und atme erst wieder aus, als er zündet. Entspannen kann ich mich jedoch noch nicht, weil Tristan ohne jeden Grund jederzeit wieder stehen bleiben kann. Ich habe manch fröhlichen Abend mit der Polizei am Randstreifen der Straße nach Cornwall verbracht und darauf gewartet, dass der Abschleppdienst kam. Weil ich eine einsame Frau bin, hat die Polizei die Pflicht, sofort zu kommen und mir schützend Gesellschaft zu leisten. Auf diesem Streckenabschnitt kenne ich mittlerweile alle Jungs ziemlich gut und sie schummeln alle entsetzlich beim Gin Rummy. Ich glaube, es täte mir Leid, sie nicht mehr zu treffen, weil a) Tristan anfängt, sich gut zu benehmen, oder ich ihn b) durch einen verlässlichen Volvo namens Brian ersetzen würde."

Sarah Mason: Wie Hund und Katz. Blanvalet Taschenbuch. September 2003. Goldmann Verlag München S. 10-11